Montag, 22. Dezember 2008

Die Abschiedsfeier









Tut mir echt leid, dass ich meinen Blog in letzter Zeit so unregelmäßig führe...
Hier nun die neusten Nachrichten: Heute war die große Abschiedsfeier, die meine Klasse für mich organisiert hat. Sie ging um 19.00Uhr los und ging bis 21.00 Uhr.
Also hatten wir nach der Schule ( ab 16.00) noch gut drei Stunden Zeit. In diesem Zeitraum bin ich dann mit ein paar Freunden in die nächste Shoppingmall gegangen und habe "Purikura" gemacht. Das sind Photoautomaten des 21.Jahrhunderts: es gibt verschiedene Hintergründe, verschiedenste Motive, viele Dinge zum Dekorieren der Bilder und und und...! Seht selbst auf den Bildern.
Danach sind wir dann zu dem Restaurant gegangen, in dem die Party stattfand. Es gab ein Buffet mit vielen leckeren Dingen und alles war weihnachtlich geschmückt. Ich hab natürlich auch eine kleine Rede gehalten und mich nochmal bei allen bedankt, dass sie mich so nett aufgenommen haben und dass ich eine so wundervolle Zeit mit ihnen allen verbringen durfte.
Ein Geschenk habe ich auch bekommen: einen Schmuckkasten zum Aufklappen mit Spiegel und Spieluhr im japanischen Stil und aus Holz...wirklich traumhaft!!
Ich hab von allen Photos gemacht und leider leider blieben auch meine Augen nicht trocken, da diese Menschen einfach alle viel zu lieb sind und ich noch nicht mich von ihnen verabschieden müssen will. Ja, das wird sicher hart werden am Donnerstag.

Also bis bald! Sarah

p.s.: Das Video - Deutsch lernen in Japan...hört genau hin, was der Typ zum Ende hin sagt!!^^ (er: naja...der Mensch besteht nicht allein aud Bier; sie: naja...das dacht ich mir schon!)hahahaaaa!!seeehr geil!

Dienstag, 2. Dezember 2008

Kimono und Koto ( japanische Harfe)




Also am Wochenende war wieder einiges los. Ich durfte einen Kimono tragen! Das Anziehen hat ca. eine halbe Stunde gedauert. Ich hatte am Ende bestimmt sieben verschiedene Gürtel an und drei Lagen an Kleidung. Es sah insgesamt wirklich ziemlich schwierig aus und ich hab keine Ahnung, wie die früher die Geduld hatten, jeden Tag den Kimono an- und auch wieder auszuziehen…puuh…!
Ja und dann durfte ich im Kimono japanische Harfe spielen. Das war auch sehr interessant. Ich habe das Lied „Sakura Sakura“ gelernt und trotz einiger Fehler hörte sich doch recht gut an und es war gar nicht mal so schwer! Die Japaner jedenfalls haben sich alle riesig gefreut und ich war mächtig stolz auf mich, ein weiteres Musikinstrument ausprobiert zu haben.
Ansonsten ist es hier im Vergleich zu Deutschland noch recht warm tagsüber, denn die Sonne scheint wirklich intensiv. Nachts hingegen und auch am Morgen, geht es schon bis in den Minusbereich.
Ja, so viel dazu. Ich hoffe, ihr hattet auch alle so einen schönen ersten Advent und habt heute schon das erste Türchen des Adventskalenders aufmachen dürfen…hach…
In Musik haben wir heute übrigens Weihnachtslieder gesungen. Als wir dann zu „O Tannenbaum“ kamen und ich den deutschen Text aufsagen sollte, da hab ich doch glatt vergessen wieder der ging…jaja…

Bis bald, Sarah

Dienstag, 25. November 2008

Sobafest, Ikebana und erster Schnee!






In den letzten Tagen war wirklich ziemlich was los…
Zunächst kamen mal wieder meine Gastschwester, ihr Mann und ihr Baby aus Tokyo übers Wochenende nach Matsumoto.
Am Samstag haben wir das schöne Wetter genossen und haben einen Spaziergang gemacht und zum Abendbrot hab ich mal wieder Kartoffelpuffer gemacht.
Am Sonntag war dann großes Familientreffen und es gab selbst gemachte Soba-Nudeln. Das sind Nudeln aus Buchweizen, die mit verdünnter Sojasauce gegessen werden. Dazu gab’s Tempura – frittiertes Gemüse und Fisch.
Vor dem Familienfest sind wir dann noch mal ganz kurz zu einer Ikebana-Ausstellung gegangen, die um die Ecke stattfand. Ikebana ist japanische Blumensteckkunst und sieht echt beeindruckend schön aus.
Und als ich dann am Montagabend vorm Schlafengehen noch mal ausm Fenster geschaut habe, da hat’s doch tatsächlich geschneit. Mein erster japanischer Schnee!!!
Das Fahrradfahren am Dienstagmorgen in die Schule war nicht das angenehmste, denn es war echt ziemlich matschig…aber der erste Schnee gibt mir dann noch schon ein bisschen Weihnachtsstimmung und mit Schnee können wir in Sport auch wohl oder übel nun auch keine Softtennis mehr draußen (!!) spielen – ein Glück, denn es wurde seit letzter Woche echt schon ziemlich unangenehm bei etwa 3°C draußen zu spielen…brr!

Sarah

Samstag, 22. November 2008

Kunstmuseum Matsumoto

Am Freitag war ich mit meiner Mutter nach der Schule (also 19.00) im Kunstmuseum. Es ist gerade eine Ausstellung eines Künstlers, der aus Matsumoto stammt, da. Er lebte im späten 19. Jahrhundert und Anfang des 20. Jahrhunderts. Sein Stil ähnelt dem des Meister Hokusai. Er starb mit 37 Jahren.
Seine Bilder sind wirklich beeindruckend und man hat wieder gemerkt, wie wichtig die Jahreszeiten im Leben der Japaner sind, denn etwa 2/3 der Bilder waren Jahreszeiten zugeordnet.
Am beeindruckendsten fand ich ein Bild, das nur mit schwarzer Farbe gemalt war. Es zeigte einen Wasserfall und das Bild war eben insgesamt in allen möglichen Graustufen gehalten. Bis auf drei rote Punkte. Diese Punkte waren, wenn man näher ran ging, rotfarbene Ahornblätter wie sie berühmt für Japan sind. Drei Stück nur und wirklich winzig. Aber sehr beeindruckend.
Außerdem hat er ein Bild von einem Hasen gemalt. Ich kann mich noch vom Kunstunterricht her an ein Bild von einer Tierstudie von Albrecht Dürer erinnern. Im Vergleich zu dem Bild des japanischen Künstlers, ist Dürers fast schon schlicht… wenn man das Bild (das japanische!!) von nahem betrachtete, hatte man das Gefühl, es wären keine Striche die das Fell ausmachten, sondern tatsächliches Fell. Es sah sooooo unglaublich weich und echt fellig aus…unglaublich! Jeder einzelne kleine feine Strich war genaustens überlegt und vorsichtig gezeichnet…wow!

Sarah

Donnerstag, 20. November 2008

Erste Batterie Verpflegung Nahrungsmittel angekommen



- - - - Meldung von der japanischen Süßigkeiten Front: Der Winter ist eingebrochen, erste Weihnachtsbäume in japanischen Haushalten stehen schon geschmückt in der Ecke, Verpflegungspaket angekommen - - - -

Heute ist also endlich das lang ersehnte Süßigkeitenpaket im viiiiiiel zu kalten Matsumoto angekommen. Es enthielt: Butterspekulatius, Schokoweihnachtsmänner, Marzipanpralinés, Dominosteine, Lindt Schoko-Kugeln-mit-Mandel-innen-drin-und-Puderzucker-oben-drauf und diese äußerst leckeren Lebkuchen-Schoko-Herzen….
Hach…da ist einem doch schon viel weihnachtlicher zumute. Mittlerweile bin ich echt schon frustriert, über das Weihnachten in Japan und wünsche mir nichts mehr, als Weihnachten kurz nach Hause zu gehen und danach gleich wieder nach Japan zu gehen, um hier das Neujahr zu erleben. Naja, ich werde mich wohl meinem Schicksal ergeben „müssen“ und einfach das beste draus machen. Also: her mit den Süßigkeiten, Adventskalendern, Strohsternen, Lebkuchen und natürlich: Geschenkpapier!
Der Ofen im Klassenzimmer wir übrigens mittlerweile auch benutzt und es ist fast schon angenehm warm. Wenn man allerdings auf den Flur oder aufs Klo gehen will, stirbt man den Kältetod!
Ansonsten freut sich hier jeder auf den ersten Schnee – ausschließlich mir. Ich hab echt ne heiden Angst, bei Schnee und Minusgraden per Fahrrad in die Schule zu fahren…waaaah! Naja, da muss ich aber durch als Lurch. Aber dafür gibt es in den unzähligen Getränkeautomaten ja seit Ende Oktober auch warme Getränke! Das ist echt total praktisch

Sonntag, 16. November 2008

Wochenzusammenfassung








Zur Zeit habe ich unter der Woche nie wirklich Zeit und Lust mich abends noch hinzusetzen und den Blog zu schreiben. Also kommt hier nun die Wochenzusammenfassung – angefangen mit letztem Samstag.

Samstag, 08.11.08
Es ist 13.00 Uhr, es sind zwischen 8 und 10°C draußen und ich sitze im Baseballstadion von Matsumoto und hoffe, dass die nächsten 3-4h nicht ganz so kalt oder gar langweilig werden.
Mein erstes Baseballspiel live! Die Mannschaften: „Golden Golds“ vs. „…“ . Das eine Team gehört einem japanischen Comedian: „Kin-chan“ (金ちゃん – „kin“ steht für Gold und „chan“ ist eine Art Koseform für Namen…ich werde von meiner Familie nur Sarah-chan gerufen und auch so vorgestellt…das „chan“ hat was Warmes und Nettes an sich). In diesem Team hat sogar eine Frau mitgespielt! Also das Baseballspiel war mehr zum Spaß haben für die Familien an einem Samstagnachmittag und kein Spiel um einen Tabellenplatz oder so. Aber es war trotzdem spannend…! Das Tollste waren immer die Bälle die ins Publikum geflogen kamen – und das war ziemlich oft. Man musste also aufpassen, dass man keinen vor den Kopf bekommt…

Montag, Dienstag; 10./11. 11.08
Schule. Im Schulhaus/ Klassenraum ist es mittlerweile genauso kalt wie draußen und ich ziehe meine Jacke, wenn ich im Klassenzimmer morgens ankomme schon gar nicht mehr aus. Am Schlimmsten ist immer noch der Musikraum…brr… In Musik behandeln wir im Übrigen gerade Intervalle, was aber von Stunde von Stunde schwerer für mich wird, da ich die Schriftzeichen nicht mehr verstehe und „ Do, Re, Mi, Fa, So, La, Shi, Do““ immer erst in „C, D, E, F,G, A, H, C“ umwandeln muss.
In den täglichen 10 Minuten Klassenleiterstunde wurde uns dann freudig berichtet, dass ab Montag dann die Öfen angefeuert werden dürfen…endlich!

Mittwoch – Freitag; 12.-14.11.08
Ab Mittwoch hatte ich dann frei, da ja mal wieder Tests sind und ich in dieser Zeit keine Schule habe.
Mittwoche hab ich erstmal Großreinigung meiner beiden Zimmer gemacht, hab mein Futon gelüftet, und generell aufgeräumt. Danach bin ich bei etwa 20°C in die Stadt gefahren und hab Zutaten für meinen Lebkuchen-Kuchen gekauft. Im Buchladen hab ich dann eine Mitschülerin getroffen, mit der ich u.a. immer Mittagesse und ihre Mutter. Daraufhin hab ich beschlossen, mit meine erste japanische Modezeitschrift zu kaufen, namens „Mina“.
Der Lebkuchen ist mir gelungen, meine Gasteltern waren vollauf begeistert und ich hatte einen schönen Tag hinter mir.
Donnerstag bin ich bei schönstem Wetter in die Stadt gefahren und war fett shoppen, hab schöne Photos gemacht und hab mir ein paar japanische Leckereien gegönnt.
Freitag war ich wieder shoppen, hab Mitbringsel gekauft und Eier für den Hefezopf, den ich backen wollte.
Der Hefezopf war der erste Hefezopf meines Lebens, den ich gebacken habe und ich war echt erstaunt, dass er so gut geworden ist, nachdem ich zunächst den Hefeteig fertiggeknetet hatte und daraufhin feststelle: Sarah, du hast die weiche Butter, die in der Mikrowelle steht vergessen…was nun? Also hab ich mein Bestes gegeben und die Butter noch dazugeknetet und oh Wunder – es sah zum Ende hin ganz gut aus!
Meine Gasteltern waren wieder begeistert, als sie nach Hause kamen und ihnen ein süßlicher Geruch in die Nase steigt und auf dem Tisch ein riesiger Hefezopf liegt…geschmeckt hat’s ihnen auch!
Samstag, 15.11.08
Äpfelpflücken war angesagt! Ich bin mit meiner Gastmutter zur Apfelplantage von ihrer Cousine gefahren und haben uns dort anderthalb Stunden an dem eigenen Apfelbaum meiner Gastfamilie bemüht, alle Äpfel zu pflücken – und das waren nicht wirklich wenig.
Die Äpfel waren riiiiiiesig und richtig schön rot. Herbstäpfel, genannt: Fuji.
Dann sind wir so gegen 16.00 Uhr wieder Richtung Matsumoto gefahren (In der Zwischenzeit haben wir noch ihren jüngeren Bruder besucht und Ramen gegessen – äußerst leckere Art Nudelsuppe). Und das war dann auch schon so gut wie alles für den Samstag.
Ansonsten stehen vor allen großen Kaufhäusern nun Weihnachtsbäume, schön kitschig geschmückt, in den Kaufhäusern läuft Weihnachtsmusik und ich bin immer noch sprachlos über den Fakt, dass ich dieses Jahr am 24., 25., und 26.12 zur Schule gehen muss…tzz…!

Bis bald, sarah

Donnerstag, 6. November 2008

Kamikochi – Reloaded.







Während also gerade ein Schwarzer zum Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika designiert wurde, der Euro bei 126 Yen liegt (vorige Woche waren wir bei 115 Yen und als ich nach Japan geflogen bin waren es 158 Yen), und weiterhin die Eisschollen an den Polen schmelzen, befinde ich mich auf einer Insel zwischen deren gleichnamiger See und dem Pazifischen Ozean und die an der geologischen Bruchzone dreier tektonischer Platten liegt, die flächenmäßig 20.651 km² größer ist als die Bundesrepublik Deutschland und 1,5 mal so viele Einwohner hat.
Okay, lange Rede kurzer Sinn - kommen wir zum Hauptmenü.
Nachdem ich ja schon einmal in Kamikochi, dieser Art Nationalpark, war und den Herbst von seiner schönsten Seite bewundern durfte, war nun am Wochenende der Winteraspekt an der Reihe.
Ich werde wieder mal die Bilder für sich sprechen lassen…
Das Highlight allerdings waren…(spannung)… die Affen!!! Ich hab tatsächlich das erste mal in meinem Leben freilebende Affen gesehen. Die Japanischen-Alpen-Affen! Wir standen gerade an einem Kiosk, wo おやき(oyaki) verkauft wurde. Das ist eine Art Hefeklöße ( aber ich glaube der Teig ist auch irgendwie aus Reis…keine Ahnung, aber die Konsistenz ist in etwa wie Hefeklöße), gefüllt mit Miso-Auberginen-Füllung oder Kürbis oder Gehacktes und Kraut und und und… Ich stehe also gerade am Weg mit einer Tüte dieser おやき in der Hand, als es auf einmal hinter mir unruhig wird: Ein Affe ist auf den Kiosk zugesprungen und hat sich eins der Oyakis klauen wollen. Nachdem dann der mutige Koch ihn mit ein paar Steinen vertrieben hat und sich der Affe auf einem nahe stehenden Baum niedergelassen hatte, hatte ich Zeit meine Kamera hervorzukramen und ein paar Schnappschüsse zu machen.
Ja, das war mein Samstag. Am Sonntag bin ich allein (!!) per Fahrrad in die Stadt gefahren, hab ein paar Souvenirs gekauft und den letzten warmen Herbsttag genossen.
Am Montag hatten wir frei – Tag der Kultur. Deswegen sind wir – meine Gastmutter und ich – zu einem Kulturfestival der Highschools von Matsumoto gegangen. Es wurden Bilder und Photos ausgestellt, es gab ein Konzert und ein Tanzfestival. Ich hab auch ein paar Mitschüler getroffen und meine Schule war ziemlich gut beim Tanzen. Es war Hip-Hop und es war die einzige Gruppe, wo auch zwei Kerle mitgetanzt haben.
Dienstag war dann wieder Schule und wir haben endlich unseren Ofen bekommen, yes!
Mittwoch war nach dem Unterricht ein zweistündiger Vortrag zu Menschenrechten (hat mein Lehrer gesagt), aber es ging – so weit ich es richtig verstanden hab – um Lepra und eine Hansenkrankheit. Diese Veranstaltung war wieder für die ganze Schule und somit haben wir uns wiedermal in die Turnhalle begeben und zwei Stunden auf dem Fußboden zu verweilen…
Abends hatte ich dann wieder Volleyballtraining und ich merke sogar schon ein paar Vortschritte.
Im Sportunterricht bereichern wir den Tennisplatz: Softtennis ist angesagt! Und das bei 10-15°C...! Äußerst angenehm...
Ja, so viel zu dieser Woche. Morgen backe ich vielleicht Lebkuchen, mal schauen.

Bis bald, Sarah.

Freitag, 31. Oktober 2008

erster Schnee


Als ich Mittwochmorgen aus der Haustür getreten bin und den japanischen Alpen ein fröhliches "Guten Morgen" zuwerfen wollte, da hatte sich über Nacht etwas verändert: Die Spitzen der 2000-3000m Berge waren von Schnee bedeckt und auch der Wind der mir um die Nase blies war äußerst kalt... Die angenehmen Herbsttag gehen nun langsam dem Ende zu und die unangenehmere Kälte hält Einzug.
Heute - Freitag - hab ich dann auch erfahren, was es mit der "Saubermachwoche" auf sich hat.
Und zwar war jede Klassenstufe an einem anderen Tag dran: Meine Klassenstufe war heute dran mit saubermachen. Nach der sechsten Stunde also, räumen wir erstmal wie gewohnt unsere Tische alle nach hinten, holen die Besen aus den Spinten und fangen an, etwas zu kehren...als plötzlich unser stellvertretender Klassenleiter (und zugleich Geschichtslehrer und mit 24 Jahren unser jüngster und auch lustigster Lehrer.)zu Tür hereinspziert kommt und sagt: "Die Tische müssen alle raus, Leute!" Ruas? In den Flur? 43 Tische + Lehrertisch in den Flur (hinzuzufügen sei, dass die Klasse 1G im Raum neben uns naüröich dieselbe Aufgabe vor sich hatte...!!). Und los ging die Schufterei: Ich will nicht wissen wie viele Wörterbücher in ein Unterm-Tisch-Fach passen, auf jeden Fall waren die Tische echt alle ziemlich schwer.
Danach hieß es den ganzen Raum gründlichst sauber zu machen. Dann kam ein Eimer Wasser hinzu und der Auftrag lautete: Durchwischen! Zu diesem Zeitüunkt waren allerdings nur noch etwa 12-15 Leute da. 5 davon Jungs, die es sich auf dem Lehrer "Absatz" gemütlich gemacht haben und uns Mädels zugeschaut haben, wie wir im Rock den Lappen per Hand kreuz und quer durchs Klassenzimmer geschrubbt haben. Haha!
Dann folgte ein Eimer mit Wachs und der Holzboden wurde auf Fordermann gebracht.
Nach 60min dann, waren wir fertig und konnten nach Hause gehen/fahren. Am Dienstag (Montag ist frei - Kulturtag) werden dann die ganzen Tische wieder reingeräumt und wir werden in einem säuberlich glänzenden Klassenraum unterricht haben. Toll, oder?!

Sarah

Mittwoch, 29. Oktober 2008

Der Ofen mitten im Klassenzimmer.




Diese Woche ist Buch-Woche, was allerdings für mich nicht von Bedeutung ist und ich auch nicht wirklich weiß, was da gemacht wird. Diese Woche ist auch Saubermach-Woche. So wird diese Woche intensivst unser Klassenzimmer von allen zusammen gereinigt und in jedem Klassenraum werden die Öfen angeschlossen.
Ich hab mich schon die ganze Zeit gefragt, warum mitten im Klassenzimmer ein komisches Rohr hängt, das von draußen kommt und in der Mitte aufhört. Jetzt weiß ich es: als ich am Montag in das Musikklassenzimmer gekommen bin, stand in der Mitte des Raumes plötzlich ein alter Ofen, der an dieses Rohr angeschlossen war. Dieser wurde zwar bisher noch nicht genutzt, obwohl es echt verdammt kalt in diesem Zimmer ist, aber ich hoffe dass er auch was bringt!
Diese Woche jedenfalls werden auch in den anderen Klassenräumen die Öfen angeschlossen und ich bin wirklich schon gespannt, wie das wird!
Morgen ist wieder mal Schulgroßversammlung.
Heute war Halloweenparty mit meinem Schulclub. Das war echt lustig und ich hab sogar den Kostümwettbewerb in der Kategorie „unheimlichstes Kostüm“ gewonnen. Ich war die böse Hexe von Schneewittchen.

Bis bald, Sarah

Lang ist’s her.







Sorry, aber im Moment komm ich nicht wirklich mit der Zeit der hin. Abends bin ich zu kaputt, um noch was zu schreiben und wenn ich so gegen 18.00 Uhr aus der Schule komme, gibt’s halb sieben/sieben schon Abendbrot und danach schau ich fernsehen (Baseball) und geh erschöpft ins Bett. Mein Tag ist also voll ausgefüllt und ich komme mit dem Blog schreiben gar nicht hinterher…
Aber hier erstmal der Bericht zum Wochenende.
Nachdem ich am Samstag mich schön ausgeruht habe, mein Zimmer aufgeräumt hab und fleißig Wolkenkuchen gebacken habe, ging es am Sonntag mit meiner Gastmama in Richtung Nagano – der „Präfekturhauptstadt“ der Präfektur Nagano. Allerdings waren wir nicht zu zweit sondern war das der jährliche Ausflug der Erzieher des Kindergarten, wo meine Gastmutter Direktorin ist. Insgesamt waren wir zu zwölft. Die Erzieher waren alle sehr nett und alle noch relativ jung.
Der erste Halt war ein altes traditionell japanisches Haus eines bedeutenden Mannes (hat auch was mit Samurai & Co. zu tun…). Dort waren die Möbelstücke, Kimonos, Spielzeuge und Schwerter des Hauses ausgestellt. Anschließend haben wir uns noch den dazugehörigen Garten angeschaut, welcher mein erster traditionell japanischer Garten war! Das sah alles wirklich toll dort aus und es lag etwas mysthisches in der Luft…
Der zweite Halt war ein Tempel, der berühmt für sein wunderschönes Deckengemälde war. Allerdings konnte man darin nicht fotografieren und somit hab ich jetzt also außer der Broschüre leider kein Anschauungsmaterial.
Nächster Halt war ein floraler Garten ganz in der Nähe des Tempels, wo auch gerade zufällig wieder mal ein Omatsuri (Schreinfest) stattfand. Beim „Ballon-mit-Esskastanien-stacheliger-Hülle-zerstechen-schmeißen“ hab ich sogar was gewonnen: einen großen Sack voll Mini-Paprika!
Nächster und letzter Halt war zum Einen das „Hokusai Museum“ und zum Anderen das Restaurant, in dem wir zu Mittag aßen. Es gab Maronen-Reis, rohen Lachs, Soba Nudeln, Miso-Suppe, gebratenes Fleisch und sonstiges Gemüse oder Beilagen. Insgesamt sehr lecker!
Danach ging es in das Hokusai Museum, wo u.a. das letzte Bild, was dieser Künstler gemalt hat ausgestellt war. Fragt sich nun, wer dieser Meister Hokusai war?!
Er hat im 18./19. Jh. gelebt, war zu dieser Zeit schon sehr bedeutend und heute ist er wohl der berühmteste Maler der Edo-Zeit. Er hat z.B. die „36 Ansichten des Fuji-san“ gemalt, welches 36 verschiedene Bilder des Fuji-san sind (zu dt.: Fujiyama. Was aber auf einen Fehler der Übersetzung zurückzuführen ist, denn: 富士山 bedeutet auf Japanisch „Fujisan“- der eigentliche ganze Name des Berges. Das letzte dieser Drei Zeichen „山“ heißt aber, wenn es allein steht „yama“, was „Berg“ bedeutet. In Zusammenhang mit anderen Kanjis allerdings – so wie hier – spricht man es „san“. Somit hat also jemand „Fuji/富士 richtig übersetzt, allerdings san/山 als yama/山 übersetzt. Faszinierend, oder?!)
Jedenfalls war es für mich sehr beeindruckend, Bilder von diesem großartigen Künstler im Original zu sehen.
Zum Abschluss gab es Maroneneis, denn jetzt im Herbst gibt es überall was mit Maronen.
Ich hatte also ein tolles Wochenende und war am Ende des Tages auch wieder mal am Ende meiner Kräfte.

Donnerstag, 23. Oktober 2008

23.10.



Zunächst erstmal hier das Beweisphoto zum Marathon letzte Woche. (...sry, kommt morgen - versprochen!)
Ansonsten ist in den letzten Tagen nicht viel los gewesen. Gestern war ich beim Volleyballtraining und mit Rie zusammen in der Stadt shoppen.
Aber zum Abschluss noch schnell ein kleiner Schmankerl des Tages...
Ich komme heute morgen in der Schule per Fahrrad an und fahre wie immer hinter zum Fahrradstellplatz der 1H, schließe schön mein Fahrrad ab und gehe wieder nach vorne in Richtung Schulgebäude. Dieser Weg führt aber gezwungenermaßen erstmal 10m zwischen den Fahrradreihen rechts und links durch. Die Fahrräder sind nicht irgendwie in Fahrradständern drin, sondern stehen eben einfach nur aufgereiht nebeneinander da...wie Dominosteine... Ich schlender also zwischen den Reihen und durch und merke auf einmal, dass ich mit meinem Rockzipfel irgendwo hängen geblieben bin, drehe mich um und sehe gerade das erste Fahrrad umkippen, ein zweites folgt und .......... zum Glück sind meine Reflexe am Morgen erstaunlich gut und ich konnte das zweite Fahrrad stoppen, bevor es die restlichen 20 Stück zum Umkippen gebracht hätte. Ja, so viel dazu.
Außerdem hat es gestern anscheinend schon den ersten Jungen aus meiner Klasse erwischt: er kam heute morgen mit kahlem Kopf in die Klasse ... tja, da ist wohl wer zu langsam gelaufen...?! Die ersten, die übrigens ins Ziel gelaufen sind, haben 2h27min für die knapp 30km gebraucht. Verdammt schnell - Respekt!
Ansonsten war gerade ein unheimlich spannendes Baseballspiel und die Giants haben 11 zu 2 gewonnen. Yes!

Sarah

Kamikoochi、上高地














Nun mal zum Highlight des Wochenendes – etwas spät, ich weiß!
Also wir waren diesmal bei DER Naturattraktion der Präfektur Nagano bzw. der Stadt Matsumoto: Kamikoochi. Ich hab noch nicht ganz rausgefunden, ob Kamikoochi nun der Name des Berges ist oder der Name der Umgebung. „Kami“ jedenfalls heißt „Gott“、“koo“ steht für „hoch“ und „chi“ für „Erde, Land“ .
Jedenfalls ist es ziemlich berühmt. Wir sind also per Bus dort hingefahren, sind ausgestiegen, haben gefroren, die Sonne hat geschienen und ich hab ein paar schöne Photos gemacht. Viel mehr will ich dazu eigentlich gar nicht sagen. Sondern die Bilder sprechen lassen.

Sarah