Mittwoch, 1. Oktober 2008

Back in Matsumoto






Also, liebe Leser: ich lebe noch! Tokyo hab ich auch dieses zweite Mal überlebt und langsam beginne ich auch, diese Stadt zu mögen. Es ist wahrscheinlich eher eine Hassliebe, da ich über diesen ganzen übertriebenen Konsum wohl nicht drüber hinwegkomme, aber wenn man erstmal Shibuya & Co verlässt und in das menschliche Tokyo eintaucht, dann ähnelt es eher einer mittelgroßen Stadt, wo sich die Nachbarn kennen und es schöne Läden gibt…! Ja, das ist es, was ich Neues über und von Tokyo gelernt habe.
Kommen wir aber nun zu den einzelnen Tagen.
Tag 1: Ankunft, Kennenlernen des Mannes meiner Gastschwester und Einleben
Wir sind so gegen 16.00 in Shunjuku, Tokyo angekommen. Daraufhin sind wir zu der Firma von Hirotaka – dem Mann von Ayako – gegangen. Dort hab ich ihn kurz kennengelernt und Anna (ihr Baby) wurde einmal in der Runde rum gereicht (okay, es waren eher drei Runden, da die Firma drei verschiedene Büroräume in der drei verschiedenen Gebäuden hat…).
Dann sind wir – schon leicht erschöpft – endlich nach Narimasu gefahren, dem Viertel wo meine Schwester + Familie wohnt.
Nach einem eher spärlichen Abendbrot – der Kühlschrank war so gut wie leer – sind wir dann in die Federn gefallen und ich hab glücklich meine Augen in einem stilechten Tokyoer Apartment mit Tatamimatten und Futon (inkl. Steinhartem Reis-Stroh-Kissen…äußerst ungemütlich! Ich hab jetzt noch Rückenschmerzen und Verspannungen! Bin nach der Hälfte der Nacht auch auf die Variante Jacke = Kissen umgestiegen.) geschlossen.
Tag 2: Konzert und Abendbrot bei den Schwiegereltern
Am nächsten Tag sind wir mal wieder zu einem klassischen Konzert gegangen. Dort haben wir Ayakos Schwiegereltern getroffen. Die Mutter war wirklich total herzlich und hat die ganze Zeit nur gelacht und geredet und gegrinst und der Vater war auch sehr nett und war sogar schon mal in Deutschland (allerdings vor meiner Zeit und natürlich im Westen…)!
Nach dem Konzert sind wir in dem Gebäude wo jenes stattfand (mehr ein Einkaufszentrum) ganz nach unten gefahren (mit dem Fahrstuhl mein ich) und haben dort lecker schlecker Torte gekauft. Also wenn es eins in Japan in Hülle und Fülle gibt, dann französische Patisserien mit allerlei Köstlichkeiten!
Danach sind wir zum Haus (!) der Schwiegereltern gefahren (30 min) und ich hab mich wie in einer Kleinstadt gefühlt. Dort haben wir dann noch bei leckrem Essen, Tee und Torte den Abend verbracht, haben viel gelacht und ich hab erfahren dass Deutschland anscheinend weltweit mit an der Spitze ist, was den Umweltschutz angeht…soso!
Tag 3: Disneyland Tokyo!!!!
Ja, richtig gelesen! Sarah war das erste mal in ihrem Leben in einem Disneyland und ich muss sagen: es hat mich umgehauen!
Los ging es früh um 9.00 (geplant war 8.00, aber mein Bruder hatte verschlafen…). Nach einem Onigiri (Reisbällchen) und einem heißen Kakao ging es los: Ich mit meinem Bruder, der kein Wort Englisch spricht ins Disneyland (welches sich ürbigens gar nicht mehr in Toyko befindet sonder schon in ner andern Präfektur!). Zunächst aber erstmal 1 Stunde Fahrt mit der U-Bahn. Die Hälfte der Zeit mussten wir allerdings stehen: Rush-Hour!
Als wir dann schließlich angekommen sind, war es echt noch ziemlich leer dort und wir mussten uns an der Kasse noch nicht mal anstellen und das Tollste war: ich hab noch als Kind gegolten (von 8-17 Jahre = Junior = 800 Yen weniger!)…haha!
Okay, kommen wir aber nun zum eigentlichen Thema…
Da ja bald (ein Monat noch…) Halloween ist, waren überall Kürbisse und Halloween-Specials und so und da ich ja Halloween sehr mag, kam mir das sehr gelegen! Wir haben also eine Attraktion nach der anderen abgekalppert, zwischendurch sehr lecker gegessen, Photos gemacht, Paraden zugeschaut, Schokoladen-, Melon-Soda- und Currypopcorn gegessen, uns verlaufen, gelacht und eben einfach nur Spaß gehabt! Zum Schluss gab’s sogar noch ein Feuerwerk!
Am besten hat mir die „Haunted Mansion“ gefallen, da ja alles Halloween war, war dort alles zum Film „A Nightmare Before Christmas“. Und das war alles soooooo süß! Die ganzen knuffigen Skelette und so.
Natürlich durfte auch „Splash Mountain“ nicht fehlen – die Wasserrutsche (?) – wobei ich mal wieder kaum was vom Wasser abgekriegt hab sondern Masaki alles abbekommen hat.
Als wir dann nach gut 11 Stunden Disneyland-Action halbtot wieder vor dem Apartment meiner Schwester standen, waren wir echt froh, uns endlich ausruhen zu können!
Das mit der Kommunikation war auch kein Problem und ich hab sicher einiges gelernt. Außerdem hab ich festgestellt, dass ich zum beispiel bei Masaki, wenn er einfach mit mir auf japanisch über irgendwas redet viel mehr verstehe, als wenn zum Beispiel die Schwiegermutter mit mir geredet hat. Naja…jedenfalls hab ich vieles verstanden und auch wenn ich was nicht verstanden habe: ich hab zustimmend gebrummt und gelacht – das hat immer gepasst!
Tag 4: Siesta
Da ich kein Bein mehr heben wollte nach der Aktion gestern, war heute nichts los. Die Schwiegermutter kam vorbei, hat lecker gekocht, ich war kurz Lebensmittel einkaufen mit Ayako, hab mit Anna gespielt und ansonsten war eben Siesta angesagt. Auch mal was Schönes!
Tag 5: Back To Matsumoto-City
Mein Zug fuhr um 16.00 in Shinjuku ab. Bis dahin haben wir gemütlich gefrühstückt, gefaullenzt und Anna dabei zugesehen, wie sie unermüdlich alles angefressen aht, was ihr in die Hände kam. Schon anstrengend auf die Dauer, so ein Kleinkind! Aber dennoch unglaublich niedlich!
Um halb sieben bin ich dann wieder im guten alten Matsumoto angekommen und bin nach dem Abendbrot auch schnell ins Bett gegangen, da ja am nächsten Tag wieder Schule ist!


Also ihr seht: ich hab tatsächlich einiges erlebt in Tokyo und meine Gastschwester hat auch gesagt, dass ich unbedingt noch mal vorbeikommen soll. Also: bis bald Tokyo – ich komme wieder!

Sarah

1 Kommentar:

Tina hat gesagt…

Schön, dass du wieder da bist! Wir haben deine Berichte so sehr vermisst. Ich bin wieder nur neidisch .... Halloweencity???? Ich will auch da hin!!!! Ich freu mich, dass du so viel Spaß hattest und die Leute so gut verstehst!
Hier in Deutschland sind die Bäume total bunt, die Blätter fallen und es stürmt so sehr, dass unsere Balkonpalme heute umgekippt ist ... Aus Sicherheitsgründen hab ich sie deshalb gleich reingeschleppt! So jetzt machen wir ein Kerzchen an und genießen unseren 5-Uhr-Tee!
Viele Grüße von Tina&Frank